Banken- und händlerunabhängig: Private Lagerunternehmen in Deutschland

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Wer Edelmetalle, Wertpapiere, Schmuck oder andere Valoren unabhängig von Bankensystemen oder dem Händlereinfluss lagern möchte, findet bei privaten Lagerunternehmen in Deutschland eine vielseitige Alternative. Sie bieten persönliche Schließfächer in Tresoranlagen mit höchsten Sicherheitsstandards an. Meist kann der Mietpreis bar bezahlt werden und eine Inhaltsversicherung ist bereits enthalten. Anonymität und Diskretion zählen zu den Werbeversprechen der unabhängigen Unternehmen.

Neben Banken und Edelmetallhändlern haben sich ebenfalls private Anbieter auf die Wertlagerung von Kapitalanlageprodukten, Kunstgegenständen oder sensible Unterlagen spezialisiert. Meist handelt es sich um Einzelunternehmen, die deutschlandweit oder sogar innerhalb Europas tätig sind. Die Unternehmen zeichnen sich allgemein durch einen weitreichenden Kundenservice und gute Zugangsmöglichkeiten aus. 

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Bei der Suche nach einem privaten Tresor stellen sich Interessenten folgende Fragen:

  • Wo befinden sich die privaten Lagerstätten?
  • Zu welchen Zeiten ist der Zugang möglich?
  • Wer erhält Zugriff auf das Schließfach?
  • Besteht eine gesetzliche Meldepflicht der Kundendaten?
  • Erfolgt die Vermietung tatsächlich händlerunabhängig?
  • Kann auch Bargeld gelagert werden?


Hier erhalten Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren, worauf Sie sonst noch achten sollten.

Sichere Gebäude, die für eine Wertlagerung geeignet sind

Die sichere Verwahrung von privaten oder geschäftlichen Vermögenswerten ist vor allem eines: Vertrauenssache! Während Geldinstitute oder Edelmetallhändler durch ihren Bekanntheitsgrad oder ihr Ladenlokal bereits eine hohe Außenwirkung besitzen, müssen sich private Lagerunternehmen erst noch etablieren. Hilfreich sind eine mehrjährige Markttätigkeit sowie eine möglichst transparente und ausführliche Unternehmensdarstellung. Wobei Kunden im Internet aus Sicherheitsgründen vergeblich nach detaillierten Beschreibungen oder Abbildungen der hauseignen Tresoranlagen suchen werden. Auch handelt es sich bei der dort aufgeführten Firmenadresse meist um das Kundenbüro, jedoch nicht um die eigentliche Lagerstätte.

Diese befinden sich überwiegend an geheimen Orten und in Gebäuden, die speziell für die Wertlagerung konzipiert sind. Gekennzeichnet sind sie eher durch dezente, unauffällige Firmenschilder. Für die Schließfachanlagen werden nicht selten Kellergeschosse genutzt, die schon alleine durch ihre unterirdische Bauweise einen erhöhten Einbruchschutz bieten. Seriöse Privatunternehmen in Deutschland stellen meist die modernen Sicherheitsstandards ihrer Immobilien in den Vordergrund und distanzieren sich von ehemaligen Bankgebäuden, zweckentfremdeten Lagerhallen oder anderen Altbauten. Je nach Leistungsumfang bieten sie ihren Kunden Schließfächer in unterschiedlichen Größen oder Tresore für Kunstgegenstände und Antiquitäten. Neben Edelmetallen, Schmuck, Wertpapieren oder Dokumenten kann auch Bargeld gelagert werden.

Diskrete Eröffnung ohne Bankkonto oder Händlerzwang

Tatsächlich kann die Eröffnung eines Schließfachs diskret erfolgen – abgesehen davon, dass dem Lagerunternehmen die Kundendaten zur Vertragserstellung bekannt sind. Vielfach ist bei den privaten Anbietern kein Bankkonto erforderlich, denn die Jahresmiete kann auch in bar entrichtet werden. Das gilt ebenfalls für die im Mietpreis üblicherweise bereits enthaltene Basisversicherung. Diese ist mit Schadensummen von 20.000 bis 30.000 Euro ausgestattet und ermöglicht zudem eine wertbezogene Aufstockung. Die Registrierung bei der Versicherungsgesellschaft kann ebenfalls anonym erfolgen. Vertragspartner ist dann der Vermieter, nicht der Schließfachmieter.

Wer Edelmetalle oder Schmuck unterbringen möchte, kann dies völlig händlerunabhängig handhaben. Jedoch arbeiten viele private Lagerunternehmen partnerschaftlich mit Edelmetallhändlern zusammen und können bei Bedarf Empfehlungen geben. Das hat den Vorteil, dass Verkäufer direkt an die Lagerstätte liefern können und damit den Werttransport übernehmen. Eine Kauf- oder Abnahmeverpflichtung besteht jedoch nicht.

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Eine Risiko-Versicherung ist häufig im Mietpreis inbegriffen.

Zugangsregelung und Aushändigung der Schlüssel

Im Gegensatz zu Banken und Einzelhandel sind die bankenunabhängigen Lageranbieter nicht auf gesetzliche Öffnungszeiten angewiesen. Deshalb können sie ihren Kunden den Schließfachzugang quasi rund um die Uhr und ebenfalls an den Wochenenden ermöglichen. Doch aufgepasst, im Normalfall greifen klassische Bürozeiten von montags bis freitags. Wer darüber hinaus einen Zugang benötigt, muss mit Aufschlägen rechnen. Mieter bekommen in der Regel alle verfügbaren Schlüssel ausgehändigt. Dadurch ist für eine zusätzliche Diskretion gesorgt. Kenntnis des Schließfachinhalts hat somit nur der Mieter oder eine von ihm bevollmächtigte Person.

Eintragung ins Schließfachregister und Meldepflichten

Insbesondere Kapitalanleger nehmen Abstand von klassischen Bankschließfächern, denn diese erfordern ein Konto beim jeweiligen Kreditinstitut. Dadurch sind ihre Kundendaten über das automatische Kontenabrufverfahren von Finanzbehörden und anderen staatlichen Stellen einsehbar. Bankkonto und Schließfachnummer sind Bestandteile der in Fachkreisen auch »Schließfachregister« genannten Datenbank. Während also Banken einer gesetzlichen Meldepflicht unterliegen, fällt diese bei privaten Schließfachunternehmen weg. Einzige Ausnahme stellt möglicherweise die im Deutschen Erbschaftssteuergesetzes (ErbStG) festgehaltene Anzeigepflicht beim Ableben des Kunden dar. In diesem Fall muss der Versicherungswert des Schließfachinhalts der Finanzbehörde mitgeteilt werden. Dies sollte jedoch im Mietvertrag unter »Tod des Mieters« festgehalten sein.

Übrigens sind Dienstleister, die zusätzlich zum privaten Lagerangebot auch als Investmentvermittler tätig sind, ebenfalls einer gesetzlichen Auskunftspflicht unterworfen. Finanzintermediäre handeln im Kundenauftrag und legen Kapital von Anlegern zum Beispiel in Edelmetalle an. Solche Edelmetallkonten gelten als reine Spekulationsgeschäfte und sind ebenso wie der Aktienhandel meldepflichtig.

Das gilt für Schließfächer bei privaten Lagerunternehmen:

  • Private Sicherungsunternehmen in Deutschland sind eine gute Lösung anstelle von Bankschließfächern oder Angeboten bei Edelmetallhändlern.
  • Sie operieren bankenunabhängig, händlerunabhängig und auf Wunsch auch komplett anonym. Es wird kein Bankkonto benötigt.
  • Der Zugang zum Schließfach ist nahezu rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche möglich. Der Mieter erhält alle Schlüssel zu seiner Verfügung.
  • Unternehmen, die sich ausschließlich auf die Vermietung von Schließfächern, Tresoren oder Lagerflächen spezialisiert haben, unterliegen keinen gesetzlichen Meldepflichten. Der Tod des Mieters stellt jedoch eine Ausnahme dar.
  • Lediglich für Dienstleister, die ebenfalls als Finanzintermediäre tätig sind, besteht eine Anzeigepflicht im Bereich der Kapitalanlage ihrer Kunden.

Fazit: Die beste Alternative zum Bankschließfach innerhalb der EU!

Ganz gleich, ob es sich um den Edelmetallbestand, die wertvollen Antiquitäten oder sensible Unterlagen handelt, in privaten Lagerstätten sind diese geschützt, versichert und meist sogar völlig anonym untergebracht. Die spezialisierten Unternehmen handeln autark, ohne Einfluss der Banken oder des Einzelhandels. Es erfolgen keine Einträge in das Schließfachregister oder andere staatliche Informationsquellen. Als einzigen Nachteil könnten Nutzer ihre Standorte innerhalb der EU werten und das damit verbundene Risiko von Änderungen innerhalb bestehender Gesetze und Auskunftspflichten. Interessenten sollten jedoch vor Vertragsabschluss die unterschiedlichen Angebote hinsichtlich Anonymität, Diskretion, Zugänglichkeit und eventuell bestehender Meldepflichten bei Spekulationsgeschäften prüfen.

Wo stehen Schließfächer von privaten Lageranbietern in Deutschland? Nutzen Sie unsere Vergleichsübersicht zur Orientierung und als Entscheidungshilfe.