Das Schließfach für Bargeld außerhalb der EU

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Banknoten als Privatkunde oder Geschäftskunde sicher lagern

Für viele Menschen ist der physische Sparstrumpf gleichbedeutend mit Sicherheit. Denn wenn die digitalen Bezahlsysteme einmal nicht funktionieren, steht immer noch das Bargeld zur Verfügung. Doch auf dem Bankkonto ist es nicht unbedingt gut aufgehoben. Guthabenzinsen sind äußerst gering und können keinen Inflationsausgleich bieten. Davon sind insbesondere Unternehmen betroffen. Was liegt also näher, als das Geld anderweitig zu horten?

Das sprichwörtliche Bargeld unter dem Kopfkissen ist sicher keine gute Idee. Ein Heimsafe bietet zwar deutlich mehr Sicherheit, doch im Falle eines Einbruchdiebstahls stellen die Möbel- oder Wandtresore in der Regel auch keinen unüberwindbaren Schutz dar. Es bleibt noch das Bankschließfach. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Versicherungsleistungen oft unzureichend sind – sofern überhaupt vorhanden. Darüber hinaus ist das Schließfach bei der Hausbank alles andere als anonym. Zwar ist der Inhalt nur dem Kunden bekannt, doch kann die Eröffnung nur zusammen mit einem Bankkonto erfolgen. Durch geltende EU-Gesetze sind Banken dazu verpflichtet, ihre Kundendaten in einem für Behörden abrufbaren Zentralregister zu speichern. Dazu gehört ebenfalls die Schließfachnummer, sowie der wirtschaftlich Berechtigte zum Bankkonto und alle erteilten Vollmachten. Umgangssprachlich wird diese Datenbank daher auch Schließfachregister genannt. Weiterhin können Geldhäuser von Insolvenzen betroffen sein, wodurch – auch wenn das Eigentum am Schliessfachinhalt beim Mieter verbleibt – der Zugang zum gemieteten Schließfach im Bankkonkurs für eine ganze Weile gesperrt ist.

Banknoten und Banknotenbündel in und um geöffnete Kassette
Schliessfächer eignen sich zur Lagerung von Bargeld
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Private Schließfächer für Bargeld als Alternative

Von derartigen Meldepflichten für Schließfächer und Bankenpleiten sind rein private Lagergesellschaften ausgenommen. Es gibt sie zum Beispiel außerhalb der Europäischen Union (EU) in angesehenen Drittstaaten wie der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein. Hier ist noch eine weitgehende Anonymität möglich. Gleichzeitig ist die Achtung der Privatsphäre sowie eine maximale Diskretion von übergeordneter Bedeutung. Das Schließfach für Bargeld kann zum Beispiel zur Sicherung des starken Schweizer Franken genutzt werden – eine Währung, die sowohl für nationale wie internationale Sparer geeignet ist. Vorteil: Durch große Einheiten wie der 1.000 Franken-Note hält sich der Platzbedarf im Schließfach in Grenzen.

Das Besondere an den spezialisierten Lagergesellschaften ist ihre Bankenunabhängigkeit. Damit ist nicht nur die eigentliche Lagerung in eigenen Hochsicherheitsanlagen fernab von Banktresoren gemeint, sondern ebenfalls die gesamte Abwicklung. Weder geschäftliche noch private Kunden benötigen zwingend ein Bankkonto, um ein Bargeldschließfach in der Schweiz oder ein Bargeldschließfach in Liechtenstein zu eröffnen. Denn die Bezahlung der Jahresgebühren kann neben einer klassischen Überweisung auch mithilfe von Geldnoten unterschiedlicher Währungen oder durch verschiedene Kryptowährungen erfolgen. Dadurch stellt das private Schließfach für Bargeld eine echte Alternative zum Bankschließfach dar.

Die Schließfachversicherung für den Notfall

Zwar punkten die hochsicheren Tresoranlagen mit modernen Sicherheitskonzepten, doch ist eine Schließfachversicherung für den Notfall unumgänglich. Versichert sind nicht nur Einbruchdiebstahl oder Feuer, sondern auch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überflutungen. Die Basisversicherung deckt je nach Anbieter bereits Schäden bis 25.000 Schweizer Franken ab. Darüber hinaus lässt sich die Höhe der Versicherungssumme jederzeit optimal auf den gelagerten Wert abstimmen.

Das Vermögen im Ausland diversifizieren

Um im Bedarfsfall unkompliziert auf die Rücklagen zugreifen zu können, empfehlen Experten, das Barvermögen auch geografisch zu diversifizieren. Eine Verteilung abseits des Wohnorts oder Unternehmensstandorts hat den Vorteil, dass im Ernstfall nicht alle Werte auf einmal verloren gehen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Flutkatastrophe von 2021, die in vielen Teilen Deutschlands für hohe Privat- und Geschäftsverluste gesorgt hatte. Hier profitierten Betroffene von einer Verwahrung ihrer Barreserven fernab der betroffenen Regionen.

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